In der Einführung zum Thema führten Ursula Egli und Oliver Gröble die einzelnen Prozessschritte der Ortsplanungsrevision, den Zeitplan und die Herausforderungen des laufenden Prozesses aus. Voraussetzung für die OPR ist die Vorlage eines Stadtentwicklungskonzepts, welches wiederum die Basis für den kommunalen Richtplan darstellt. Dieser wiederum ist erforderlich für die Zonenplanung und das neue Baureglement, welches am Schluss die Planungsinstrumente und die Erlasse definiert. Das Stadtentwicklungskonzept thematisiert Fragen zur Innen- und Freiraumentwicklung sowie zu einem dringend erforderlichen Gesamtverkehrskonzept. Es sind also Fragen nach der zukünftigen Entwicklung und Positionierung der Stadt Wil zu stellen, wie z.B. dem Schaffen von bedürfnisgerechtem Wohnraum und lebenswerten Quartieren sowie attraktiven Arbeits- und Ausbildungsplätzen. Dies soll kombiniert werden mit einem Freiraumkonzept, welches den Fokus auf Natur und Freizeit legt sowie einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung. Die Prozesse sind angestossen und am 30. August 2024 fand bereits die erste Strategiekonferenz mit Politik, Verbänden und der interessierten Bevölkerung statt.
Im Rahmen der anschliessenden Diskussionsrunde mit Vorstandsmitgliedern des HEV Wil und Umgebung wurde dann festgestellt, dass neben den finanziellen Beschränkungen und den rechtlichen Rahmenbedingungen vor allem die unterschiedlichen Bedürfnisse und Wünsche zwischen Anwohnern, Unternehmen, Investoren, Stadt, Kanton, Umweltverbänden etc. eine grosse Herausforderung darstellen. Die unterschiedlichen Interessen erfordern von allen involvierten Parteien ein hohes Mass an Koordination und Kooperation auf vielen Ebenen. Neben Nachhaltigkeit und Umweltschutz führen die laufenden demografischen Veränderungen zu einem Bevölkerungswachstum, auf welches reagiert werden muss. Gemäss kantonalem Richtplan soll die Stadt Wil bis zum Jahr 2040 um 5000 Einwohner wachsen. Um dies umsetzen zu können, muss innenverdichtet werden. Verdichtetes Bauen ist für viele Einwohner zu einem Reizthema geworden. Des Weiteren wurde über grosse freie Flächen und ungenutzte Schlüsselareale diskutiert. Wieso könne nicht ein Stadtteil mit Hochhäusern gebaut werden?
Ursula Egli und Oliver Gröble stellten die weiteren Schritte dar und forderten die Anwesenden sodann auf, sich aktiv an den laufenden Prozessen zu beteiligen. Hierfür gebe es diverse Möglichkeiten wie die E-Mitwirkungsplattform, die Informationsveranstaltungen und Strategiekonferenzen. Des Weiteren könne man sich über einen Link für einen Newsletter zur OPR anmelden
Bis Ende 2025 sei mit der Genehmigung von Stadtentwicklungskonzept und Richtplan durch das Parlament zu rechnen. Die Überarbeitung des Baureglements könne dann ab 2026 – 2028 erfolgen. Beim anschliessenden Apéro und weiteren spannenden Diskussionen liessen die Mitglieder den Abend im kleinen Saal ausklingen.